Elektrisch Kochen - Segeln im Mittelmeer auf einem kleinen Schoner

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Zwei Steba Induktionsplatten und ein Microwelle-Backofen-Grill
Die blaue Kiste: auch ein 3KW Spannungswandler von Sterling

Wir kochen seit 2007 elektrisch
Es war eine echte Wohltat, nicht mehr den Petroleumherd zu benutzen. Kein Gestank mehr und kein hoher Sauerstoffverbrauch. Dafür kochen wie zuhause. Nach all den Jahren können wir sagen, dass elektrisch Kochen auch in einem kleinen Schiff gut funktioniert wenn die Komponenten richtig dimensioniert sind. Wir wollten nie mehr einen Petroleum- oder Gas-Herd.
Im Hafen mit Landanschluss ist elektrisch kochen natürlich kein Problem. Unterwegs oder vor Anker muss man aber einiges bedenken.

Technische Grundüberlegungen
eine Induktionsplatte braucht zwischen 400W und 2.000W. Sie arbeitet aber mit einem sehr hohen Wirkungsgrad wodurch man immer mit den untersten Stufen auskommt.
Der Mikrowellen-Grill braucht zwischen 500W und 1.200W.
Unser Wasserkocher braucht 1.000W.
Vereinfacht gesagt braucht ein Gerät immer rund 1.000W. Damit rechnen wir weiter.

1.000W bei 220V sind eine Stromstärke von 4,55A. (P = U x I). 1000W bei 12V sind eine Stromstärke von 83,3A. Das bedeutet, dass man mit einem Gerät 83A aus den Batterien zieht. Das ist für einen Bank Bleibatterien kein besonderes Problem. Es braucht nur ausreichend dicke und möglichst kurze Kabel zwischen Batterien und Wechselrichter. Unser Wechselrichter ist gleichzeitig auch ein Ladegerät. Damit muss man diese Kabel nur einmal legen.

Das haben wir an Bord
- 4x260Ah AGM-Batterien fürs Bordnetz. Von diesen 1040Ah können in der Praxis rund 700Ah entnommen werden. (Ah = Amperestunden, Vereinfacht: eine Batterie mit 100Ah liefert eine Stunde lang 100 Ampere, theorethisch).
- Sterling 3in1 3KW Wechselrichter
- Schaltkasten mit Batterieschaltern und Sicherungen. Die Batterien können einzeln getrennt werden.
- 50mm² Kabel
- Sterling Batteriemonitor um Füllstand bzw Entnahmemengen der Batterien zu checken.
- Die beiden Lichtmaschinen liefern jeweils bis zu 120A. Der Sterling Lichtmaschinen-Lader setzt das in echte 160A Ladestrom um.

So läufts in der Praxis:
wir haben bis zu 700 nutzbare Ah in den Batterien. Der Verbrauch beim Kochen sieht etwa so aus:
- ein Liter Wasser im Wasserkocher: 5 min. ca. 7Ah
- sechs Spiegeleier in der Pfanne: 3 min. ca. 4Ah.
- 4 Schweineschnitzel in der Pfanne: 7 min. ca. 10Ah
- 8 Rinderschnitzel (1,2Kg) einzeln anbraten und danach 20min mit Tomaten in Rotwein schmoren, gleichzeitig frische Pasta kochen: 45min, ca. 30Ah.
Diese Zahlen zeigen, dass man einiges kochen kann bis die Batterien leer sind. Die Bordpraxis zeigt, dass der Kühlschrank oder der PC über den Tag wesentlich mehr Strom verbrauchen als die ganze Kocherei. PC und Kühlschrank brauchen zusammen rund 70Ah.
Wer die Zahlen oben mitgerechnet hat möge nun vielleicht einwenden, dass dieser Wechselrichter ja nicht reicht um die zwei Herdplatten und den Mikrowellenofen gleichzeitig zu betreiben. Stimmt. Ein richtiger Smut wird aber kein Problem damit haben, die Nudeln im heißen Wasser ohne Feuer ziehen zu lassen und gleichzeitig in der befeuerten Pfanne die Steaks zu machen. Oder?

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